Schmerzen sind unangenehm. Sie schränken ein, machen müde, rauben Energie und oft auch Lebensfreude. Aber Schmerz ist nicht immer der Feind. In vielen Fällen ist er ein hochintelligentes Alarmsystem. Ein Warnsignal, das dich schützen will, bevor etwas kaputt geht.
Gerade in der osteopathischen Schmerztherapie ist das Verständnis für diesen sogenannten Warnschmerz entscheidend. Denn nicht jeder Schmerz will sofort wegbehandelt werden. Manche Schmerzen wollen erstmal verstanden werden.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie Warnschmerz entsteht, woran du ihn erkennst, warum es gefährlich sein kann, ihn zu ignorieren – und was du tun kannst, um deinem Körper zu helfen, wieder in die Regulation zu kommen.
Warnschmerz entsteht nicht durch eine bereits vorhandene strukturelle Schädigung wie zum Beispiel einen Knochenbruch. Er ist ein frühes Signal, das dich darauf aufmerksam machen will, dass etwas droht, wenn du so weitermachst wie bisher.
Das kann zum Beispiel passieren, wenn die muskulärfasziale Spannung in einem Bereich deines Körpers über einen längeren Zeitraum steigt. Die Folge: Gelenkpartner werden aufeinandergezogen, der Raum im Gelenk wird kleiner, Blutgefäße und Lymphbahnen werden eingeengt. Das umliegende Gewebe wird schlechter versorgt und schlechter entsorgt.
Dein Körper registriert: Hier läuft etwas schief. Also sendet er dir ein Warnsignal – Schmerz.
Wenn du diesen Schmerz überhörst oder einfach nur mit Schmerzmitteln unterdrückst, wird sich das Problem nicht lösen. Die Spannungen bleiben, die Versorgung verschlechtert sich weiter, Strukturen leiden. Im schlimmsten Fall entstehen daraus echte Schädigungen wie Knorpelverschleiß oder chronische Entzündungen.
Warnschmerz ist also eine Chance. Wenn du ihn erkennst und richtig darauf reagierst, kannst du Folgeschäden vermeiden.
Die gute Nachricht: Warnschmerz lässt sich in den meisten Fällen gut behandeln. In meiner Praxis kombiniere ich osteopathische Techniken mit Faszientherapie und gezielten Übungen, um die muskulärfasziale Spannung zu normalisieren. Wenn der Druck raus ist, braucht dein Körper auch kein Warnsignal mehr zu senden.
Entscheidend ist, dass wir nicht nur das Symptom behandeln, sondern den Zusammenhang verstehen. Deshalb nehme ich mir Zeit für eine gründliche Anamnese und schaue mir immer den ganzen Körper an. Denn oft liegt die Ursache an einer ganz anderen Stelle als die Beschwerde.
Warnschmerz tritt häufig in Phasen auf, verändert sich je nach Belastung oder Haltung und ist oft nicht genau lokalisierbar. Viele Betroffene sagen: „Es fühlt sich an wie ein Ziehen, ein Druck oder eine diffuse Spannung.“ Er ist ein Frühzeichen – bevor es richtig schlimm wird.
Ja, und das ist das Ziel. Wenn wir die muskulärfasziale Spannung regulieren, das Gewebe wieder durchlässiger machen und die Ursache beheben, verschwindet der Schmerz häufig von ganz allein.
Nicht unbedingt. Aber wenn ein Schmerz länger anhält, sich verschlimmert oder dich im Alltag einschränkt, solltest du ihn ernst nehmen. Und wenn du unsicher bist, ob es ein Warnschmerz ist oder mehr dahintersteckt, ist eine osteopathische Einschätzung sinnvoll.
Weil sie häufig nur auf die Schmerzstelle fokussiert. Schmerzmittel betäuben das Signal, behandeln aber nicht die Ursache. Und genau da setzt osteopathische Arbeit an – wir wollen herausfinden, warum dein Körper den Schmerz sendet.
Bewegung, gezielte Dehnung, Entlastung und bewusstes Hinhören auf deinen Körper. In meinem Instagram-Feed findest du viele Übungen, Tipps und Erklärungen, wie du selbst aktiv werden kannst.