Verena Larsen | Schmerzfrei-Gesund | Wuppertal

'Getrennt essen' – Welche Variante passt zu Ihnen?

In der Ernährungsberatung und Stoffwechseltherapie gibt es unterschiedliche Ansätze, wie man Nahrungsmittel sinnvoll kombinieren und einnehmen kann, um die Verdauung zu optimieren und den Körper zu entlasten. Ein beliebtes Konzept ist das sogenannte Food Combining, bei dem verschiedene Nährstoffe in verschiedenen Mahlzeiten gegessen werden. Eine andere interessante Variante besteht darin, die Nahrungsmittel innerhalb einer Mahlzeit nacheinander zu essen – also zunächst ballaststoffreiche, dann eiweiß- und schließlich kohlenhydratreiche Anteile. Doch was sind die Unterschiede, und welche Methode könnte für Sie besonders sinnvoll sein?

 

Methode 1: Food Combining – Nährstoffgruppen getrennt in verschiedenen Mahlzeiten

 Bei dieser Methode wird das Prinzip verfolgt, stärkehaltige (kohlenhydratreiche) Lebensmittel und proteinhaltige Lebensmittel nicht in derselben Mahlzeit zu kombinieren. Der Grundgedanke ist, dass Kohlenhydrate und Proteine unterschiedliche Verdauungsprozesse erfordern: Kohlenhydrate brauchen eine leicht basische Umgebung, während Proteine eine saure benötigen. Werden diese Nährstoffe getrennt gegessen, so die Theorie, könnte dies die Verdauung entlasten und Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Völlegefühl reduzieren.

 Ein beispielhafter Tagesplan könnte so aussehen:

  • Frühstück: Obst wie Beeren oder ein Apfel, die leicht verdaulich sind und für einen energievollen Start sorgen.
  • Mittagessen: Eine kohlenhydratbetonte Mahlzeit, z. B. Vollkornreis mit Gemüse.
  • Abendessen: Eiweißbetonte Gerichte wie Salat mit Fisch, Tofu oder Hähnchen.

Vorteile dieser Methode:

  • Effizientere Verdauung durch die Trennung von Kohlenhydraten und Proteinen.
  • Bessere Energienutzung, da der Körper weniger mit schwer verdaulichen Kombinationen beschäftigt ist.
  • Unterstützung beim Abnehmen, da das Essen besser verwertet werden kann.

Methode 2: Reihenfolge in einer Mahlzeit – Ballaststoffe, Eiweiß und Kohlenhydrate nacheinander essen

In dieser Variante geht es darum, alle Nahrungsmittelgruppen in derselben Mahlzeit zu sich zu nehmen, jedoch in einer bestimmten Reihenfolge. Zunächst isst man ballaststoffreiche Lebensmittel wie Salat oder Rohkost, gefolgt von dem Eiweißanteil, und schließt die Mahlzeit mit den Kohlenhydraten ab. Der Gedanke dahinter ist, dass der Körper durch diese Reihenfolge leichter mit der Verdauung starten kann, indem er zuerst die Ballaststoffe verarbeitet, die Sättigung fördern und den Blutzucker stabilisieren. Der Eiweißanteil unterstützt den Muskelaufbau und sättigt zusätzlich, während die Kohlenhydrate am Ende den Energiebedarf abdecken.

Beispiel für eine Mahlzeit:

  • Erster Gang: Salat oder Rohkost (z.B. Karotten, Paprika, Gurke).
  • Zweiter Gang: Eiweißanteil wie Hühnchen, Tofu oder Linsen.
  • Dritter Gang: Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Quinoa oder Vollkornnudeln.

 Vorteile dieser Methode:

  • Stabile Blutzuckerwerte: Durch die Reihenfolge der Lebensmittelaufnahme wird der Blutzuckerspiegel langsamer erhöht, was Heißhunger vorbeugen kann.
  • Längere Sättigung: Ballaststoffe und Eiweiße sättigen gut, was das Hungergefühl dämpfen kann.
  • Guter Einstieg für gesunde Essgewohnheiten: Diese Methode lässt sich leicht in bestehende Mahlzeiten integrieren und macht eine komplette Umstellung des Essverhaltens nicht erforderlich.

Vergleich beider Methoden

Beide Ansätze verfolgen das Ziel, die Verdauung zu entlasten und den Stoffwechsel optimal zu unterstützen, allerdings auf unterschiedliche Weise.

Kriterium
Food Combining (Mahlzeiten trennen)
Reihenfolge in einer Mahlzeit (Lebensmittel nacheinander)
Verdauungsentlastung
Durch Trennung von Kohlenhydraten und Proteinen wird die Verdauung effizienter.
Durch eine leichte Startverdauung mit Ballaststoffen wird die Verdauung optimal vorbereitet.
Blutzuckerkontrolle
Kann helfen, stabile Werte zu halten, da Kohlenhydrate oft am Mittag verzehrt werden.
Durch die Reihenfolge wird der Blutzucker langsamer erhöht, was Heißhunger vorbeugen kann.
Langfristige Umsetzung
Erfordert etwas Planung, da bestimmte Mahlzeiten „vorgegeben“ sind.
Einfache Anpassung, da die Lebensmittel in gewohnter Form verzehrt werden können.
Sättigungsgefühl
Kann durch eiweißbetonte Abendmahlzeiten abends das Hungergefühl reduzieren.
Fördert durch die Reihenfolge die Sättigung und kann somit die Kalorienaufnahme verringern.
Geeignet für
Menschen mit empfindlicher Verdauung oder Blähungen
Menschen, die Heißhunger vorbeugen möchten und nach mehr Sättigung suchen

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Getrennt-Essen-Methoden

Nein, beide Methoden lassen sich flexibel anwenden. Probieren Sie einfach aus, welche für Sie am besten funktioniert.

Beide Methoden können das Abnehmen unterstützen, da sie die Verdauung optimieren und das Sättigungsgefühl fördern.

Die Reihenfolge in einer Mahlzeit kann besonders beim Stabilisieren des Blutzuckers helfen und somit Heißhungerattacken verringern.

Ja, beide Methoden lassen sich so gestalten, dass alle wichtigen Nährstoffe aufgenommen werden.

Das ist individuell unterschiedlich. Viele Menschen berichten jedoch, dass sie bereits nach wenigen Tagen eine Veränderung im Wohlbefinden wahrnehmen.

Mein Fazit

Beide Methoden haben ihre Vorteile und sind für unterschiedliche Bedürfnisse geeignet. Wer sich durch Völlegefühl oder Blähungen nach dem Essen unwohl fühlt, könnte vom klassischen Food Combining profitieren. Wer hingegen Heißhungerattacken reduzieren und sich länger satt fühlen möchte, für den kann die Reihenfolge innerhalb einer Mahlzeit die richtige Methode sein

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