Fast jeder Mensch erlebt sie irgendwann. Doch die Ausprägung ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist es ein dumpfer Druck hinter der Stirn, manchmal ein stechender Schmerz auf einer Seite des Kopfes, manchmal begleitet von Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen. Es gibt über 200 verschiedene Kopfschmerzformen – und mindestens genauso viele Auslöser.
Viele Menschen greifen im ersten Schritt zur Tablette. Und wenn das kurzfristig hilft, ist das in Ordnung. Aber was passiert, wenn der Schmerz immer wiederkommt? Wenn die Medikamente zwar lindern, aber nie die Ursache beheben? Dann beginnt ein Kreislauf, der nicht selten in Frustration, Überforderung oder sogar Angst vor dem nächsten Schmerz endet.
Denn: Nicht jeder Kopfschmerz ist gleich.
Und nicht jeder Schmerz kommt dort her, wo er spürbar ist.
Es gibt viele mögliche Ursachen, die sich teilweise überlagern oder gegenseitig verstärken:
Was sie alle gemeinsam haben:
Man muss sie wirklich verstehen, um sinnvoll darauf reagieren zu können. Alles andere ist wie blind im Nebel tappen.
Die gute Nachricht: Du bist deinem Kopfschmerz nicht hilflos ausgeliefert.
Oft hilft es, die eigenen Routinen zu reflektieren. Schon kleine Veränderungen im Alltag können einen Unterschied machen.
Langes Sitzen, schlechte Haltung und monotone Abläufe führen häufig zu Verspannungen. Kurze Dehnübungen, bewusstes Strecken und regelmäßige Pausen bringen wieder Bewegung in die Strukturen.
Viele Menschen unterschätzen, wie sehr die Augen mit Kopfschmerzen zusammenhängen. Gerade bei Bildschirmarbeit lohnen sich gezielte Augenübungen, kurze Blickwechsel ins Weite oder bewusstes Blinzeln.
Laute Geräusche, künstliches Licht, ständige Erreichbarkeit – unser Nervensystem ist schnell überfordert. Plane täglich Phasen mit wenig Input. Handy weg, Licht aus, kurz durchatmen.
Ein stabiler Blutzuckerspiegel, ausreichend Mikronährstoffe wie Magnesium, Omega-3-Fettsäuren oder B-Vitamine und eine gute Flüssigkeitszufuhr stabilisieren den Stoffwechsel und beugen Kopfschmerzen vor. Auch bestimmte Trigger wie Histamin, Zucker oder Glutamat können individuell relevant sein.
Progressive Muskelentspannung, Meditation, ein Spaziergang an der frischen Luft oder einfach mal nichts tun – was dir guttut, hilft deinem Körper, sich zu regulieren.
In meiner osteopathischen Praxis begegnen mir viele Menschen mit chronischen oder immer wiederkehrenden Kopfschmerzen. Und oft ist es gar nicht so leicht, den eigentlichen Ursprung zu finden. Aber es gibt eine Erfahrung, die ich mit dir teilen möchte – weil sie so oft zutrifft:
Ganz gleich, ob der Auslöser hormonell, stressbedingt oder ernährungsabhängig ist – der Körper ergänzt bei Kopfschmerzen fast immer einen Warnschmerz über das muskulär-fasziale System.
Das bedeutet:
Sobald der Kopf als „Schmerzort“ registriert wird, reagiert der Körper mit Spannung. Im Nacken, im Kiefer, entlang der Schädelbasis. Es entsteht ein zusätzlicher, oft sehr intensiver Schmerz, der gar nicht ursächlich ist – sondern ein Warnsignal. Sozusagen ein Schutzmechanismus, der zeigen will: Hier stimmt etwas nicht.
Und genau hier setzt meine osteopathische Arbeit an.
Ich versuche, diesen Warnschmerz herauszudividieren, also muskulär-fasziale Spannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern, das vegetative Nervensystem zu entlasten.
Das Ziel ist nicht, alle Schmerzen einfach auszuschalten.
Sondern den Körper wieder in eine Regulation zu bringen, in der nur das spürbar ist, was wirklich Ursache ist.
Viele meiner Migräne-Patientinnen berichten, dass die Anfälle damit deutlich erträglicher werden – manchmal sogar ohne Medikamente. Nicht, weil die Migräne weg ist. Sondern weil der Körper nicht zusätzlich Alarm schlägt.
Kopfschmerzen sind ein komplexes Thema. Aber sie sind behandelbar – wenn man bereit ist, hinzuschauen, Ursachen zu erkennen und das System zu entlasten. Die Kombination aus Selbsthilfe im Alltag und osteopathischer Begleitung kann dabei ein echter Gamechanger sein. Und manchmal braucht es nur den Mut, neu hinzuschauen.
Du willst wissen, ob deine Kopfschmerzen auch mit muskulären Spannungen oder anderen körperlichen Faktoren zusammenhängen könnten?
Dann vereinbare gerne einen Termin.
Eine genaue Unterscheidung gelingt meist nur im Gespräch mit einem Therapeuten. Wichtig ist es, auf Dauer, Häufigkeit, Lokalisation, Begleitsymptome und mögliche Auslöser zu achten. Ein Kopfschmerz-Tagebuch kann helfen, Muster zu erkennen.
Osteopathie kann Migräne nicht heilen, aber sie kann begleitend sehr hilfreich sein. Ziel ist es, Spannungen zu reduzieren, das Nervensystem zu beruhigen und körperliche Begleitfaktoren wie Kieferprobleme oder Durchblutungsstörungen zu entlasten.
Auch hier kann Osteopathie unterstützend wirken – zum Beispiel über die Behandlung des kleinen Beckens, des vegetativen Nervensystems oder über die Förderung von Entgiftung und Stoffwechsel.
Langes Sitzen, konzentrierte Bildschirmarbeit und fehlende Pausen führen zu Muskelverspannungen und Überreizung des Nervensystems. Bewegung, Lichtwechsel und regelmäßiges Trinken helfen hier oft schon spürbar.
Dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen sogar verstärken. Wenn Medikamente zur Gewohnheit werden, lohnt sich ein Blick auf alternative Ansätze. Osteopathie kann helfen, wieder in die Selbstregulation zu kommen.
Und für die Übungen zu Nacken, Kiefer oder Stressregulation: einfach mal im Feed stöbern.